„Bufdis“ dringend gesucht!

 

 

Die Grundschule Altdorf sucht Freiwillige, konkret: junge Menschen, die sich für einen sogenannten Bundesfreiwilligendienst (BFD) entscheiden und diesen an der Grundschule absolvieren möchten. Denn durch die Rückkehr der bayerischen Gymnasien zum G9 fehlt dieses Jahr fast ein kompletter Abi-Jahrgang – und mit ihm viele potenzielle „Bufdis“, eine Abkürzung, die in Anlehnung an den „Zivi“, den Zivildienstleistenden der 90er-Jahre, entstanden ist. Aus dem Alltag der Grundschule sind die Bufdis allerdings längst nicht mehr wegzudenken, sie unterstützen das Lehrerkollegium auf vielfältige Art und Weise, entlasten, begleiten, springen ein.

Wie Lara Slama und Ella Hopfer, die im zu Ende gehenden Schuljahr als Bufdis an der Grundschule Altdorf im Einsatz waren. Sie halten den Dienst vor allem mit Blick auf die Berufswahl für eine sehr wertvolle Erfahrung: „Ich wollte eigentlich schon immer Grundschullehrerin werden, war mir allerdings nicht sicher, ob mir die Arbeit mit den Kindern auch wirklich so liegen wird und Spaß macht, wie ich es mir immer vorgestellt habe“, erzählt Lara Slama. Der BFD habe sie darin bestärkt, ab Herbst Grundschullehramt zu studieren. Bei Ella Hopfer war es ganz ähnlich: „Ich hatte mich für den BFD entschieden, weil ich den Umgang mit Kindern liebe – und hab jetzt erkannt, dass Lehrerin genau der richtige Beruf für mich ist.“

 

Die beiden haben sich für einen verkürzten Dienst entschieden, um noch etwas Zeit zum Reisen zu haben, bevor das Studium losgeht. Insgesamt lässt sich der BFD, der in der Regel zwölf Monate dauert, relativ flexibel gestalten, wie auch Julia Bleimann, Konrektorin der Grundschule Altdorf, erläutert: „Wer sich beispielsweise erst kurzfristig im Herbst entscheidet, weil es mit der Ausbildung nicht klappt oder erst ein Auslandsaufenthalt ansteht, kann auch im Oktober oder November einsteigen.“ Parallel zum praktischen Einsatz vor Ort bietet der BFD eine pädagogische Begleitung, die soziale, ökologische, kulturelle und interkulturelle Kompetenzen vermitteln soll und zu der auch verschiedene Fachseminare, etwa zu politischer Bildung gehören. Nähere Informationen zu Aufbau, Ablauf und Vergütung des Dienstes finden sich online unter https://www.bundesfreiwilligendienst.de.

 

Und was braucht es nun, um ein guter „Grundschul-Bufdi“ zu sein? Ella Hopfer und Lara Slama lachen, sind sich aber auch bei dieser Frage relativ einig: vor allem Lust auf Kinder und Freude an der Arbeit mit ihnen. „Aber auch Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen, weil manche Situationen echt anstrengend werden können“, meint Lara Slama. Ella Hopfer nickt, es sei manchmal schon herausfordernd gewesen, vor Kindern zu stehen, „die weniger Respekt hatten, weil ich eben keine Lehrerin bin“. Da habe sie während der vergangenen Monate gelernt, aus sich herauszukommen, sich durchzusetzen – und es den Kindern auch deutlich zu sagen, wenn deren Verhalten nicht in Ordnung war.

 

Insgesamt aber sind die beiden sehr freundlich aufgenommen worden, haben viel Wertschätzung und Dankbarkeit seitens ihrer Kolleginnen erfahren und nehmen eine Menge schöner Erinnerungen mit: „Das Beste war die tägliche Freude und Begeisterung der Kinder, wenn sie einen gesehen haben – und die tausend Umarmung von ihnen!“