Inklusion an der Grundschule Altdorf

 

Herausforderung Inklusion

 

Die UN-Behindertenrechtskonvention sieht ein inklusives, allgemeines Bildungssystem für alle Kinder vor. Dies hat einen neuen Umgang mit behinderten Kindern zur Folge.

Inklusion ist aber missverstanden, wenn sie sich primär auf behinderte Kinder bezieht.

 

Inklusion meint (möglichst) alle Kinder.

 

Wenn im Sinn der Inklusion die GS Altdorf eine Schule für alle sein soll, muss sie sich dieser Herausforderung stellen und Strukturen und Prozesse weiterentwickeln, so dass diese die Teilhabe möglichst vieler Schülerinnen und Schüler ermöglichen.

 

Die Grundschule Altdorf hat hierfür wegweisende und hoch wirkungsvolle Schritte unternommen.


Mit freundlicher Genehmigung von Rosy (Pixabay)

 

Sie ist dabei im Kontakt mit der Schulberatungsstelle Inklusion am Staatlichen Schulamt, an die sich auch alle Interessierten wenden können.

 

Die Grundschule ist zudem Mitglied im Netzwerk Inklusion Bayern, einem Zusammenschluss von inklusionsinteressierten Menschen. Es bietet Beratung und Unterstützung, aber auch Information und politische Interessensvertretung.

 

Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Vernetzung bietet auch die Lernwirkstatt Inklusion, ein Beratungs- und Fortbildungszentrum für den Landkreis Nürnberger Land.

 

Voraussetzungen für gelungene Inklusion an der Grundschule

 

- personelle Ressourcen,

- fachliches KnowHow

- zeitliche und räumliche Rahmenbedingungen

- finanzielle Ressourcen

 

In diesen Bereichen ist die Grundschule Altdorf auf einem guten Weg und um permanente Weiterentwicklung aus eigenen Kräften bemüht. Gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen aber noch bei weitem nicht ausreichend.

 

 

Kooperation mit Förderschulen

 

Die GS Altdorf sucht intensiv den Kontakt zum Förderzentrum Altdorf, zum Wicherhaus, zu den Rummelsberger Anstalten, zur Beratungsstelle Inklusion usw., um das KnowHow dieser Institutionen gewinnbringend in die inklusive Arbeit einbinden zu können.

Regelmäßige Austauschtreffen sollen langfristig Formen des Miteinander und des Nebeneinander für den Bildungsstandort Altdorf gestalten.

 

 

Professionelle Unterstützung

 

1. Schulbegleiter  (im Rahmen der Eingliederungshilfe nach § 53, 54 SGB XII)

 

An der GS Altdorf sind im aktuellen Schuljahr (2022/23) zwei SchulbegleiterInnen für jeweils ein Kind im Einsatz. Sie unterstützen diese Schülerinnen und Schüler in der Selbstorganisation, in der unterrichtlichen Mitarbeit, bei der Begegnung mit den Mitschülerinnen und Mitschülern usw.

Die Schulbegleiterin arbeitet dabei sehr intensiv mit der Lehrkraft zusammen. Diese Kooperation wird von den Anstellungsträgern (Jugendamt, Bezirk Mittelfranken, "Schulbegleitservice") unterstützt. Die Eltern sind dabei intensiv eingebunden. Hilfeplangespräche sind hierfür die Grundlage.

Die Schulbegleiterin hat dabei keine Lehrerfunktion, übernimmt keine "Nachhilfe" o.ä.

Ziel ist es, die Selbstständigkeit des Kindes sukzessive zu fördern.

 

 

2. Heilpädagogische Unterstützung

 

Unsere Schule wird im Rahmen eines Kooperationsprojekts  zwischen der privaten Fachakademie für Heilpädagogik in Feucht und der Stadt Altdorf/GSA durch einen Heilpädagogen unterstützt. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern Hilfe zur Selbsthilfe zu gewähren, so dass die Teilhabefähigkeit in der Gemeinschaft gestärkt wird. Diese Unterstützung erweist sich als dringend erforderlich, hochwirksam und erfolgreich.

Die Stadt Altdorf ist damit Vorreiter in der Unterstützung der Grundschule in ihrem inklusiven Profil.

 

 

 

Schritt für Schritt in Richtung Barrierefreiheit:

Aufzug im Haupthaus

 

Das ist Louis, er besuchte vier Jahre die Grundschule Altdorf. Aufgrund einer Knochenerkrankung war er auf seinen Rollstuhl angewiesen. Ihm und den Anstrengungen seiner Familie ist es zu verdanken, dass an der Grundschule Altdorf nun auch die fehlende Barrierefreiheit umgesetzt wurde.

 

Seit August 2019 ist es durch den gebauten Aufzug möglich, alle Stockwerke im großen Haupthaus barrierefrei zu erreichen. Zudem bietet ein neu entstandener, gepflasterter Weg Zugang zum Hausbereich mit den Werkräumen im Keller. Somit sind 85% der Schulräume barrierefrei zu erreichen. Was für ein Fortschritt!

 

Louis selbst besucht inzwischen eine weiterführende Schule und kann den Aufzug nicht mehr nutzen.